Die Zahl der „Ausländer“, d.h. Einwohner ohne deutsche Staatsangehörigkeit, variiert von Erhebung zu Erhebung:
Laut Microtelling lebten 2017 rund 9,4 Millionen Ausländer in Deutschland. Das ist ein neuer Rekord. Fast 1,5 Millionen Menschen haben keine „Migrationserfahrung“, weil sie in Deutschland geboren wurden.
Nach Angaben des Ausländerzentralregisters (AZR) lebten Ende 2017 rund 10,6 Millionen „Ausländer“ in Deutschland. Das ist eine Steigerung von 5,8% (oder 585.000 Personen) gegenüber dem Vorjahr. Die Einwanderung, insbesondere aus EU-Ländern, hat zu einem Anstieg der Ausländerzahlen geführt. Im Jahr 2017 betrug die Nettozuwanderung aus den EU-Mitgliedstaaten 439.000 Personen.
Das Statistische Bundesamt stellt seine Zahlen jedoch in eine breitere Perspektive: Ein Teil des Anstiegs ist auf Verzögerungen bei der Registrierung zurückzuführen. Dies bedeutet, dass einige der Personen in der Statistik für 2017 bereits früher ausgewandert sind.
Ende 2016 betrug die „demografische Aktualisierung“ rund 9,2 Millionen „Ausländer“. Im Gegensatz zur AZR basiert die „Bevölkerungsaktualisierung“ auf der „Volkszählung 2011“, der bisher letzten in Deutschland durchgeführten Volkszählung.
Es ist nicht klar, welche der drei Zahlen die zuverlässigste ist. Experten vermuten jedoch, dass die DDR die Beträge überschätzt hat. Der Grund: 2004 wurde MSF zuletzt „angepasst“, d.h. auf der Grundlage von Daten der regionalen Einwanderungsbehörden. Damals musste die Zahl der „Ausländer“ deutlich reduziert werden. Aus „technischen und rechtlichen Gründen“ konnte das Statistische Bundesamt die AZR nicht einmal mit der Volkszählung 2011 vergleichen.
Bevölkerung nach Herkunftsland
Von den 19,3 Millionen „Menschen mit Migrationshintergrund
14% der Türkei (ca. 2,8 Mio.),
11 Prozent aus Polen (rund 2,1 Millionen),
7% aus der Russischen Föderation (ca. 1,4 Mio.) Quelle
Von den 13 Millionen Menschen, die nach Deutschland ausgewandert sind, kam die Mehrheit aus Europa: etwa 67% aus europäischen Ländern (einschließlich der Türkei) und etwa 38% aus EU-Mitgliedstaaten.
Aussiedler und Spätaussiedler – die größte Gruppe von Einwanderern
Ende 2017 waren Deutsche aus Osteuropa und der ehemaligen Sowjetunion – die sogenannten Spätaussiedler – mit 2,8 Millionen Menschen die größte Gruppe von Einwanderern in Deutschland, direkt vor der türkischen Volksgruppe. Ein Jahr zuvor ging das Statistische Bundesamt davon aus, dass 3,16 Millionen Einwanderer deutscher Herkunft und Spätaussiedler in Deutschland lebten. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes wird die Gruppe seit 2017 genauer erfasst, zum Beispiel durch die jüngste Einbeziehung des Geburtslandes in die Erhebung. Dies erklärt den starken Rückgang der Zahlen.
Nach der Definition des Bundesministeriums des Innern sind Aussiedler und Spätaussiedler „Personen deutscher Herkunft, die unter den Folgen des Zweiten Weltkrieges in Ost- und Südosteuropa und der Sowjetunion gelitten haben (und nach Jahrzehnten nach Kriegsende wegen ihrer ethnischen Herkunft massiv verfolgt wurden)“. Im Jahr 2013 veröffentlichte das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge einen umfangreichen Forschungsbericht zur Integration von Zuwanderern deutscher Herkunft (Nachmittag).
Seit Beginn der Nachkriegszeit genießen sie in Deutschland besonderen Schutz. Die Bundesregierung hat ihnen 1953 durch das Bundesdeportationsgesetz vorgeschlagen, mit ihren Familien auszuwandern und alle im Grundgesetz vorgesehenen Bürgerrechte zu genießen. Neben den Spätrückkehrern aus Russland kam die Mehrheit der Spätrückkehrer (575.000) aus der Republik Kasachstan nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion, wo das stalinistische Regime die „russischen Deutschen“ während des Krieges verboten hatte.
Aktuelle Daten zur Migration von 2016 nach 2017
Zahlen für 2017:
Nach der Beobachtung der Migrationsströme haben sich im ersten Halbjahr 2017 rund 560.000 Ausländer in Deutschland niedergelassen und rund 307.000 ausgewandert. Zu den Einwanderern zählten rund 307.000 EU-Bürger. Die Kontrolle der Einwanderung basiert auf Daten des Ausländerzentralregisters und gilt nur für Ausländer.
Zahlen für 2016:
Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes haben sich 2016 rund 1,87 Millionen Menschen in Deutschland niedergelassen, davon 1,72 Millionen mit einem ausländischen Pass. Im Jahr 2016 wanderten etwa 1,37 Millionen Menschen aus. Es gab also eine Nettoeinwanderung von 500.000 Menschen.